Es ist Anfang Juli und wir sind im Urlaub in Österreich. Wie immer ist die Landschaft überwältigend, aber nicht nur ein anstrengender Gipfelanstieg oder der Blick auf die Bergmassive, sondern auch die oft sehr zarten Blüten in der Alpenvegetation lassen das Herz höher schlagen. Und warum nur aus dem eigenen Garten berichten, bei so einem herrlichen „Naturgarten“.

In den höheren Lagen sind die Berge natürlich geprägt durch die Latschenkiefer, dessen Duft und Heilkraft auch in dem ätherischen Öl enthalten ist. Eine Destillerie hierfür haben wir uns auf dem Mandelberggut angeschaut. Hier wird das Latschenkieferöl auch zur Verfeinerung von Speisen im anliegenden Café benutzt, ein spannendes Experiment, bei der Intensität des Geschmackes.
Und zum ersten Mal waren wir auch zur Zeit der Alpenrosenblüte in den Bergen, sie ist eine Gattung der Rhododendren. Und da wo die Pflanzen natürlich wachsen, da wirken sie umso mehr. Ich bin selbst keine begeisterte Anhängerin von Rhododendren, was auch damit zusammenhängen mag, dass diese Pflanze auf unserem kalkhaltigen, recht sandigen Boden in Berlin auch nichts zu suchen hat. Aber auf unseren Wanderungen löste der Blick auf die vielen Blüten natürlich Begeisterungsstürme aus.


Aber neben den Blumen, die ihre besondere Wirkung im Massenauftritt haben, hat es besonders Spaß gemacht die in kleineren Mengen und oft auch sehr klein wachsenden Blumen zu entdecken und zu bestimmen. Als relativer Laie ist die Freude groß, wenn man plötzlich feststellt, dass die Christrose/ Lenzrose (Helliborus Niger) offensichtlich ein starker Vertreter der Alpenblumen ist, wenn gleich auch im Juli zwar schon verblüht, aber leicht durch ihre Blätter zu identifizieren.


Oder ein wunderschöner zarter Storchschnabel in mit violetter Blüte.

Und natürlich gibt es auch das klassische Gänseblümchen.

Andere ganz typische Alpenblumen musste ich erstmal recherchieren, es war insgesamt also ein toller Lehrpfad.


Zum Beispiel der stengellose Enzian und die gelbe Trollblume.
Mittlerweile gibt es nun auch Apps die einen bei der Pflanzenbetimmung helfen. Hier kann ich für einen schnellen Überblick die App Alpenblumen empfehlen und mit nur 2 Fotos konnte ich auch bei der App Flora Incognita der technischen Universität Ilmenau eine Pflanze bestimmen. Davon habe ich vor einigen Jahren noch geträumt, jetzt ist es möglich.
Diese rosablühende Pflanze die am Felsen wuchs, konnte ich noch nicht endgültig identifizieren, aber vermutlich ist es ein stängelloses Leimkraut.

Und nun weiß ich auch, dass es einen alpinen Wiesen- Frauenmantel (Alpina Alchemilla) gibt, die Blätter fallen hier besonders ins Auge, sie sehen ganz anders aus, als beim Frauenmantel in meinem Vorgarten.

Dies ist wohl ein Alpen-Vergissmeinnicht.

Und überrascht war ich, dass man schon Blaubeeren naschen konnte, ich hatte die Reife der Früchte erst im August erwartet, säuerlich – lecker !

Ich könnte immer weiter wandern, und weitere Blumen hier entdecken. Beeindruckend zu sehen, was die Natur in diesem oft sehr rauen Klima hervorbringt und vor allem die Vorgänger der oft größeren, gezüchteten Stauden aus dem eigenen Garten in ihrer natürlichen Umgebung kennen zu lernen.
Interessante Links:
ps://play.google.com/store/apps/details?id=com.aionav.apps.alpenblumen&hl=de