Schlagwort: Currykraut

Frühjahrsputz im Erdbeerbeet

Nach einem frostigem Osterspaziergang im Zittauer Gebirge und zeitgleich Schnee in Berlin, ist der Frühling nun auch bei uns mit voller Wucht eingekehrt. Und meine guten Vorsätze regelmäßig zu bloggen sind natürlich durch den Frühjahrsputz im Garten beim Vorsatz geblieben. Ganz besonders nachdem ich im Vorjahr mit der Gartenpflege etwas nachlässig war, hat sich die Arbeit in diesem Jahr mindestens verdoppelt. Aber anders als in den Vorjahren, habe ich mir fest vorgenommen die Arbeit in überschaubaren Abschnitten zu machen, damit es noch Spaß macht. Heute morgen war ich richtig dankbar, dass nach einer Woche strahlendem Sonnenschein Regen angekündigt war, und ich damit eine Zwangspause verordnet bekommen habe.

Die hat aber nicht lange gedauert, und nachdem meine Tochter mich Nachmittags rausgelockt hat, um die Hängematte aufzuhängen, habe ich beschlossen das Erdbeerbeet zu pflegen, klein und überschaubar, keine Gefahr stundenlang mit gebückter Haltung über den Boden zu kriechen und das Unkraut und Gras zu entfernen. In unserem ersten Gartenjahr hat mein Mann das Erdbeerbeet mit einer Holzumrandung versehen. Mit bei den Erdbeeren steht eine unverwüstliche starke Schnittlauchpflanze (ich freue mich jetzt schon wieder auf die Blüte) und außerhalb des Beetes tummeln sich allerlei mediterrane Kräuter und Sträucher.

Seit 9 Jahren haben wir Erdbeeren auf diesem Beet, und jeder der sich schon etwas damit befasst hat weiß, dass man Erdbeeren nie länger als 4 Jahre auf einen Fleck haben sollte. Das kann ich leider bestätigen… Vor bestimmt schon wieder 4 Jahren hatte ich die Erde im Beet teilweise ausgetauscht und mit Kompost versehen, aber ich gebe zu, dass die Ernte allen Bemühungen zum Trotz, verhältnismäßig mickrig ausgefallen ist, obwohl ich auch neue Pflanzen gesetzt hatte. Heute habe ich dann doch nochmal das getan, was man im Frühjahr eben so tut. Ich habe die Pflanzen von alten, vergammelten Blättern befreit, das wenige Unkraut gezupft und organischen Beerendünger eingearbeitet. In ein paar Wochen kommt dann noch das Stroh als Unterlage. Ich hoffe, dass diese Aktion zumindest für ein paar Beeren zum Naschen langt… Bei einem Stadtgarten (in dem auch noch Platz zum Spielen sein soll), finden sich ja nicht so ohne Weiteres Flächen um professionelle Fruchtfolge zu betreiben.

Aber hier auf diesem Bild könnt Ihr sehen, wo die Erdbeeren nächstes Jahr in rauen Mengen wachsen sollen: unsere Sandkiste (die ohnehin nie auch nur annähernd so attraktiv zum Spielen war, wie die der Nachbarn), wird dieses Jahr umfunktioniert.

Ich freue mich natürlich über Ideen, was dann auf das ehemalige Beet gepflanzt werden kann. Und da die Holzumrandung gerade verrottet, ist es auch der Moment darüber nachzudenken, ob man auf Bodenhöhe oder mit einem Hochbeet gestaltet…. Jedenfalls bewog dies meine Tochter gleich zur Frage, wem denn die dort zukünftig wachsenden Erdbeeren gehören würden. Ich bin stolz, ganz ohne Rechtsbeistand, erwirkt zu haben, dass die ganze Familie was davon haben darf, möglichst pur mit Zucker!

Das bedeutet natürlich auch, in den nächsten Wochen diese Sandkiste in ein Beet zu verwandeln, damit im Sommer die Erdbeerpflanzen für das nächste Jahr gesetzt werden können.

Außerhalb des Beetes wachsen allerlei Kräuter: Pfefferminze und Spearmint, (wohlweislich in Töpfen, ansonsten wird man die Ausläufer nie mehr los!), römische Kamille, ein wunderbarer Bodendecker mit herrlichem Duft, einfacher Thymian, Lavendel und ein Rosmarinstrauch. Rosmarin hat bei uns in Berlin, trotz der oft frostigen Winter, die kalte Jahreszeit meistens gut überstanden, und hier könnt ihr sehen, dass sich die Blüten schon ankündigen.

Rosmarinknospen

 

Das war aber noch nicht alles. Neben dem Lavendel steht ein weiterer mediterraner kleiner Strauch, das sogenannte Currykraut. Wer es kennt, weiß, warum es so heißt. Der Duft den diese Pflanze ausströmt überdeckt alle Düfte der neben ihr wachsenden Pflanzen, und man ist gedanklich sofort bei leckerem indischen Essen. Dass die Pflanze ein Strauch ist, weiß ich natürlich erst seit heute, d.h. seit dem ich gegoogelt habe, welche Frühjahrspflege bei ihr fällig ist, und die ist ähnlich wie beim Lavendel. Ein Strauch der unten im alten Holz verkahlt, also auch immer wieder zurückgeschnitten werden sollte. Ganz neu für mich war, dass dies Currykraut eine Strohblume ist, Helichrysum italicum, also italienische Strohblume, auch italienische Immortelle genannt. Interessanterweise hatte ich von Immortelle bisher eher als ätherisches Öl etwas gehört (aber noch nicht gerochen), und ich vermute, dass dies auch aus dieser Pflanze gewonnen werden kann und wird.

Hier das Currykraut noch vor dem Schnitt

Und neben all diesen Kräutern habe ich noch ein kleines Fleckchen frei, dort haben schon Ringelblumen (Calendula) geblüht, und auch schon mal Kosmeen, auch Schmuckkörbchen genannt (Cosmea). Dieses Jahr will ich dort wieder Kosmeen aussäen (ich gestalte noch sehr wenig mit Einjährigen). Kosmeen stammen ursprünglich aus Mexiko, bzw. Mittelamerika. Aus meiner Kindheit in Mexiko erinnere ich einen Hügel auf unserem Weg zur Schule, der in einem Jahr im Oktober über und über mit hell-lila Kosmeen übersät war, das habe ich bis heute nicht vergessen. Und selbst in kleinen Mengen im Garten wirken sie wunderschön, auf hohen Stängeln ganz leicht und zart, ein schöner Kontrast zu den etwas rauer anmutenden mediterranen Sträuchern.

Und darum liebe ich unseren Garten, auf vielleicht 2, max 3 m² Fläche die ich heute gepflegt habe, findet sich soviel Schönes, Duftendes, Interessantes und mit allen Pflanzen sind auch bestimmte Emotionen und Erinnerungen verbunden. Ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag.